Die Röser Gruppe liefert Ihnen Stahlbetonrohre in den Nennweiten DN 300 – DN 3200 die unterschiedlichsten Varianten, je nach technischer Anforderung oder Einbaubedingung. Unsere Glocken- und Falzmuffenrohre sind für herkömmliche Belastungsbedingungen in der offenen Bauweise geeignet. Für extreme Einbaubedingungen bietet zum Beispiel das Robust®- Rohrsystem eine Lösung – für den grabenlosen Bau kommen unsere Stahlbeton-Vortriebsrohre zum Einsatz.
Röser Stahlbetonrohre
Langzeiterfahrungen und Qualitätssicherung
Die Langzeiterfahrungen mit Beton als Werkstoff für Rohrleitungssysteme sind beeindruckend. Betriebssicherheit, langjährige Trag- und Standsicherheit, sowie der Havarieschutz sind nachweislich gewährleistet. Alte Betonrohrleitungssysteme, selbst mit einer Lebensdauer von 50 oder 100 Jahren, sind nicht mit den heutigen Technologien vergleichbar, was Betongüte, Statik und weitere Eigenschaften betrifft.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Stahlbetonrohre bewähren sich in verschiedenen Belastungs- und Einbaubedingungen. Die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Belastungen, angefangen bei Standardlasten bis hin zu extremen Bedingungen im Flugfeld oder im Bahnverkehr, macht sie zu einer sicheren Wahl für die Kanalinfrastruktur. Unsere Standardrohre sind für Belastungen nach dem Lastmodell 1 (DIN EN 1991-2) bemessen. Aber auch Lösungen für geringe oder sehr hohe Überdeckungen sowie spezielle Anforderungen wie Flugzeuglasten (BFZ750) oder Belastungen im Bahnbereich (LM 71) sind für uns Standard.
Herstellung
Die Herstellung der Stahlbetonrohre erfolgt in unseren Werken nach DIN V 1201 / DIN EN 1916 und den erhöhten Qualitätsanforderungen der FBS-Qualitätsrichtlinien.
FBS-Qualitätsrichtlinie
DIN V 1201
+ Anerkannte Prüfinstitute kontrollieren alle sechs Monate sowohl die in DIN V 1201 als auch zusätzlich die in den FBS-Qualitätsrichtlinien festgelegten Anforderungen.
- In der Norm gibt es nichts Vergleichbares.
+ Die Strangprüfung erfolgt bei der Erstprüfung für Rohre bis DN 1000 mit 2,5 bar Prüfdruck, bei größeren Rohren mit 1,0 bar Prüfdruck.
- Die Strangprüfung wird generell mit einem Prüfdruck von 1,0 bar durchgeführt.
+ Die FBS-Fachberater sind dazu berechtigt, unangekündigte Stichprobenprüfungen im Werk vorzunehmen.
- In der Norm gibt es dies nicht.
+ Die Druckfestigkeitsklasse von Beton muss bei allen Bauteilen mind. C40/50 entsprechen.
- In der Norm ist eine Druckfestigkeit von C35/45 als Minimum angegeben.
+ Bis DN 1200 dürfen für FBS-Betonrohre nur integrierte Dichtungen verwendet werden. Die Dichtungen müssen der Qualitätsrichtlinie QR4060 entsprechen.
- In der Norm sind keine konkreten Vorgaben über die Art der Dichtung formuliert.
+ Bei der Serienprüfung der Rohre auf Dichtheit sind die Ergebnisse so zu protokollieren, dass sie zurückverfolgt werden können. Eine automatische Kennzeichnung ist erforderlich.
- Es wird weder eine Protokollierung, die eine Rückverfolgbarkeit ermöglicht, noch eine automatische Kennzeichnung gefordert.
+ Bis zu einem Prüfdruck von 1,0 bar sind weder feuchte Flecken noch Tropfenbildung zulässig.
- Bei der Strangprüfung sind feuchte Flecken zulässig.
+ FBS-Qualitätssicherungssystem©
- In der Norm gibt es dies nicht.
Zwei Produktionsverfahren
Sofortentschalt
Rohre werden maschinell im Radialpressverfahren/ Rollenkopfverfahren hergestellt. Dies ist das gängigste und wirtschaftlichste Herstellverfahren. Rohre sind standardmäßig auf Lager vorrätig und können sehr kurzfristig in großen Stückzahlen geliefert werden.
- DN 300 bis DN 2000 lieferbar
- Betongüte standardmäßig C40/50
- kurzfristige Verfügbarkeit
Schalungserhärtet
Rohre werden in speziellen Gießschalungen über einen Zeitraum von min. 6 h erhärtet. Das ermöglicht sehr glatte Oberflächen, sehr geringe Toleranzen und hohe betonfestigkeiten. Diese Rohre werden auftragsbezogen produziert und sind nicht auf Lager.
- DN 800 bis DN 3200 lieferbar
- Betongüte standardmäßig C50/60
- bis C70/80 möglich
- ideal für geringes Leitungsgefälle
Wir haben verschiedenste Profilarten in unserem Programm:
Das Standard kreisrunde Profil erhalten Sie in allen Nennweiten DN 300 - DN 3200. Unser Drachenprofil ist im Bereich DN 800 - 2600 lieferbar. Weitere Sonderprofile, wie die Trockenwetterrinne oder das Rechteckprofil, sind möglich. Hierzu sprechen Sie uns bitte direkt an.
Kreisrund
Drachenprofil
Trockenwettergerinne
Im Bereich der Rohrverbindung können Sie wählen:
Glockenmuffenrohr
Dies ist die gängigste Rohrverbindung. Sie erfordert niedrige Wandstärken und führt daher zu kostengünstigeren Rohren. Auf Baustellen muss im Graben auf den Aushub der Glocke geachtet werden. Die Verbindung ist in den Nennweiten DN 300 bis DN 1500 lieferbar.
Vergleich zur Falzmuffe
Das Glockenmuffenrohr ist für den Standard-Kanalbau geeignet.
Falzmuffenrohr
Diese Verbindung ist bei Rohren mit höheren Wandstärken möglich. Sie ist auf der Baustelle einfacher und sicherer zu verlegen. Die Verbindung ist in DN 300 bis DN 3200 lieferbar.
Vergleich zur Glockenmuffe
Durch größere Wandstärken ist hier ein schnellerer Einbau möglich, ebenso eine höhere statische Sicherheit.
Statik
Bei biegesteifen Rohren kann die horizontale Stützung im Vergleich zum Norm-Ansatz reduziert werden, ohne hierdurch die Trag- und Standsicherheit zu gefährden. Eine geringere vorhandene Verdichtung der Leitungszone gegenüber dem Norm-Ansatz wirkt sich also nur geringfügig aus. Statische Sonderlösungen für den normabweichenden Einbau sind möglich und können projektbezogen erstellt werden.
Maßgeschneiderte Statiken und Anwendungsmöglichkeiten
Bei jeder Anfrage sind die Einbau- und Umgebungsbedingungen entscheidend. Unser Team erstellt für Sie maßgeschneiderte Statiken, abgestimmt auf die spezifischen Anforderungen Ihrer Baustelle. Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten werden individuell mit Ihnen abgestimmt, um bereits in der Vorplanung eine für Ihre Situation angepasste Statik zu erstellen. Für Anfragen stehen Ihnen unser Statikformular sowie unsere Ausschreibungstexte im Download- Bereich zur Verfügung. Bei Sonderlastfällen oder allgemeinen statischen Anfragen können Sie uns direkt kontaktieren.
Stahlbetonrohre lassen sich individuell auf die jeweilige Belastungs- und Einbausituation statisch bemessen.
Auftriebssicherheit und Starkregenvorsorge
Die zunehmende Häufigkeit von Starkregenereignissen erfordert eine genaue Planung hinsichtlich des Innendrucks in der Rohrleitung und der Auftriebssicherheit im Betriebszustand. Stahlbetonrohre können flexibel an die Baustellenanforderungen angepasst werden. Die Betrachtung von Grundwasserstand, Überdeckung und Hochwasserständen ist entscheidend für die Planung und Sicherheit der Kanäle.
Flüssigbodenanwendungen
Flüssigboden ZFSV (zeitweise fließfähige, selbstverdichtende Verfüllbaustoffe) werden, aufgrund ihrer besonderen Eignung zunehmend eingesetzt. Stahlbetonrohre benötigen dabei im Regelfall keine zusätzliche Auflast oder Füllung im Rohr, um diese gegen Aufschwimmen im Flüssigboden zu sichern. Gegebenenfalls ist eine lagenweise Verfüllung mit Flüssigboden möglich, die Lagenhöhe wird durch unsere Statiker definiert. Im Vergleich zu anderen Werkstoffen ermöglicht dies eine ressourcenschonende Umsetzung.
Externe Auftriebssicherungsmaßnahmen wie zum Beispiel ein Geokomposit um das Rohr oder bauseitige Ballastierungen sind in vielen Fällen nicht notwendig (bei einem Einbau mit ZFSV).
Alle Röser Stahlbetonrohre sind bei einer Erdüberdeckung von mindestens 0,60 m auftriebssicher.
Bei dickwandigen Rohren kann die erforderliche Mindestüberdeckung zur Auftriebssicherung auch geringer sein.
Planen und bauen Sie mit Stahlbetonrohren – für sichere Kanäle, auch im Hochwasserfall!
Für Sonderlasten oder individuelle Fragen erreichen Sie uns jederzeit direkt – wir helfen Ihnen, die perfekte Lösung für Ihre Anforderungen zu finden.
Wiederverwendung von Aushubmaterial 0/80er Körnung in der Leitungszone
Optimierte Einbaumethoden für Stahlbetonrohre fördern nachhaltigen Kanalbau, indem sie größere Korngrößen bis 0/80 in der Leitungszone erlauben und so den Einsatz von Bodenrecyclern vor Ort ermöglichen. Aushubmaterial kann bei entsprechender Qualität direkt für die Grabenverfüllung genutzt werden. Dies reduziert Deponiebedarf und Transportwege und schont Ressourcen, da grobes Verfüllmaterial (bis 80 mm Größtkorn) eingesetzt werden kann. Für die Verfüllung der Leitungszone sind gebrochenes oder bindiges anstehendes Bodenmaterial mit abgestufter Körnung bis 0/80 zulässig. Dabei muss eine Verdichtung von mindestens DPr ≥ 92 % laut rohrstatischer Berechnung gewährleistet sein. Das aufbereitete Bodenmaterial kann Mischböden (G3) bis nicht bindige Böden (G1) gemäß DWA-A 127-1, Tabelle 6, entsprechen. Bei Straßenkörpern gelten ggf. höhere Anforderungen gemäß ZTV E-StB 17 (DPr ≥ 97 %).
Fazit
Mit diesen Maßnahmen leistet der Einsatz von Stahlbetonrohren einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Kanalbau und zu einem modernen Stoffkreislauf – ressourcenschonend, effizient und umweltfreundlich.
Maschinelle Einbaumethoden
Ein entscheidender Aspekt beim Einbau von Rohleitungen ist der aktuelle Fachkräftemangel in der Baubranche. Die Herausforderung wird durch moderne Anbaugeräte gemildert, welche die Arbeitsabläufe auf der Baustelle erheblich vereinfachen. Dort, wo früher ein Team von sechs Personen benötigt wurde, reichen heute oft zwei bis drei Personen aus. Diese Anpassungsfähigkeit spielt auch bei der Wahl der Einbaumethode eine zentrale Rolle. Moderne kleine Anbauverdichter können bei richtiger Anwendung auch im Bereich der Leitungszone eingesetzt werden. Die entsprechende Eignung stimmen wir statisch mit Ihnen ab. Durch diese Fortschritte kann der Bauprozess weiter optimiert und effizient gestaltet werden. Mit vielen unserer Stahlbetonrohren ist ein automatisierter Einbau möglich, hierbei wird die Leitungszone nur noch maschinell und ggf. teilweise mit Anwendung von ZFSV verfüllt. Anschließend mit entsprechenden Anbaugeräten nach Norm verdichtet. Entsprechende Ansätze zum Verdichtungsgrad in der Leitungszone werden hierfür statisch berücksichtigt.
Zwickelverdichtung
Die fachgerechte Zwickelverdichtung bei kreisrunden Rohren ist für den Kanalbau- Fachbetrieb Alltag und wird seit Jahrzehnten ausgeführt. Besonders Rohre aus Stahlbeton bieten durch ihr hohes Eigengewicht eine ausgezeichnete Lagesicherheit bei der Verdichtung des Zwickels und der Leitungszone. Eine Verwendung von Sonderformen wie zum Beispiel Fußrohre oder Betonauflager sind in den meisten Fällen nicht notwendig.
Selbst bei schwierigen Bodenverhältnissen / Einbausituationen können wir Ihnen mit unseren kreisrunden Rohren aus Stahlbeton eine sichere und einbaufreundliche Lösung bieten.
Regeleinbau nach Norm
Der Einbau der Rohre entsprechend der DIN EN 1610 wird durch die bauausführende Firma sichergestellt. Insbesondere ist DIN EN 1610, Abschnitt 7, 8 und 11 zu beachten, wobei die Standsicherheit und Gebrauchsfähigkeit der Rohre vor allem durch einen lagenweisen Einbau des in der statischen Berechnung näher beschriebenen Bodens in der Leitungszone bei ausreichender Verdichtung gesichert wird.
Röser Einbau-Tipps und Einbau Anleitung
Schritt-für-Schritt-Einbauvideos
Anwendung von Gleitmittel, Abstandhaltern, Einbau der Rohre, Verdichtung etc.
Einbauanleitung
Schritt-für-Schritt-Anleitung für den fachgerechten Einbau von Stahlbetonrohren
Fazit
Stahlbetonrohre sind dank hoher Belastbarkeit, Formstabilität und Korrosionsbeständigkeit ideal für vielfältige Einbaubedingungen im Kanalbau. Ihre Nachhaltigkeit und geschlossener Stoffkreislauf machen sie zur zukunftssicheren Wahl.